Spritzgießen: Das Rückgrat der Kunststoffkomponenten-Fertigung
Das Spritzgießen ist das wohl wichtigste und vielseitigste Verfahren zur Herstellung von Kunststoffkomponenten. Es ermöglicht die wirtschaftliche Massenproduktion von Teilen mit komplexesten Geometrien, hoher Präzision und hervorragender Oberflächenqualität. Vom Zahnrad im Getriebe bis zum Gehäuse eines Fernsehers – fast jede Kunststoffkomponente in Ihrem Umfeld wurde spritzgegossen.
Der Prozess beginnt mit dem Entwurf einer präzisen Stahl- oder Aluminiumform, der Kavität. Kunststoffgranulat wird erhitzt, bis es flüssig ist, und unter hohem Druck in diese Form gespritzt. Nach einer Abkühlphase öffnet sich die Form, und das fertige Teil wird ausgeworfen. Der gesamte Zyklus kann oft nur Sekunden dauern. Die Kunst liegt im Detail: die richtige Temperaturführung, der Einspritzdruck und die Konstruktion des Werkzeugs mit seinen Kanälen (Angüssen) und Auswerfern bestimmen die Qualität des Endprodukts.
FAQ
F: Was sind die Vorteile des Spritzgießens?A: Hohe Stückzahlen zu sehr niedrigen Stückkosten, nahezu keine Nachbearbeitung nötig, hohe Reproduzierbarkeit, Integration von Funktionen wie Schraubenbossen und Schnappverschlüssen direkt im Bauteil.
F: Was versteht man unter einem "Grat" beim Spritzgießen?A: Ein Grat ist ein unerwünschter, dünner Kunststoffrand, der entsteht, wenn der Kunststoff in den Spalt zwischen den beiden Formhälften fließt. Er ist ein Qualitätsmangel und muss oft in einem zusätzlichen Schritt entfernt werden.
Das Spritzgießen ist die treibende Kraft hinter der weiten Verbreitung von Kunststoffkomponenten. Ohne diese effiziente Technologie wären viele Alltagsprodukte und High-Tech-Geräte in ihrer heutigen Form weder denkbar noch bezahlbar.



